Vergleiche zwischen Männern und Frauen wie bei Heike und Reimund oder bei Tine und Holger sind ein Phänomen moderner Lebenswirklichkeiten. Konkurrierende Interessen zwischen Liebespartnern waren vor rund 200 Jahren, als das romantische Liebesideal entstand, kaum denkbar. Männer und Frauen lebten in voneinander getrennten Welten. Konflikte um Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten gab es so gut wie keine. Nicht nur, dass Frauen gar nicht studieren durften. In der Welt der bürgerlichen Ehe, die sich damals gerade als gesellschaftliches Modell zu etablieren begann, wurden beiden Geschlechtern streng getrennte Aufgabenbereiche zugewiesen: Sie versorgte die Kinder, organisierte den Haushalt und stellte dort das her, was die Familie täglich brauchte. Er kümmerte sich um sein Geschäft, ein Handwerk, ein Handelsunternehmen oder er verdingte sich als Lohnarbeiter. Konkurrenz zwischen den Geschlechtern war kein Thema. Als zu verschieden galten Frau und Mann. Die Unterordnung der Frau unter den Mann wurde als völlig natürlich betrachtet und auch von den meisten Frauen als gegeben akzeptiert.
Vor allem in den letzten vier Jahrzehnten haben sich die Paarbeziehungen mit großer Dynamik verändert. Neue Lebens- und Liebesformen setzten sich seitdem durch. Im Zuge des geschlechterpolitischen Umbruchs verwischten viele der so genannten „natürlichen“ Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Althergebrachte Rollenvorstellungen wurden hinterfragt. Bis dahin wohl erprobte Beziehungsgleichgewichte gerieten durcheinander.
Plötzlich ergänzen Männer und Frauen sich nicht mehr nur, sondern wetteifern um dieselben (knappen) Ressourcen: den beruflichen Erfolg, das Einkommen, die Freizeit, die Aufmerksamkeit im sozialen Umfeld, das Vertrauen der Kinder. Die Konkurrenzsituation sorgt zunächst auch für Unsicherheit. Gerade Männern scheint häufig noch unklar, wie sie mit den neuen Ansprüchen der Frauen umgehen sollen. In dem Maße wie sich das weibliche Selbstverständnis veränderte, entstand eine neue Geschlechterrivalität.
Doch nicht nur die Geschlechterverhältnisse haben sich weiter entwickelt. Auch die Erwartungen an das Leben, die Bedürfnisse und Sehnsüchte haben sich ausdifferenziert: Als selbstverantwortliche Individuen entwerfen Männer und Frauen heute zunächst Lebens- und Zukunftspläne für das eigene Fortkommen. In diese Entwürfe gehen bevorzugt die Optionen ein, die unseren Sehnsüchten und unseren Möglichkeiten nahe kommen: Schulbildung, berufliche Ausbildung oder Studium, Sammeln von Welterfahrung, Reisen, Kinder nicht vor 30, erst einmal das Leben genießen...
Lassen wir uns dann bei passender Gelegenheit auf eine Liebesbeziehung ein, müssen wir aus dieser gut eingerichteten Selbstsicht in die Beziehungsperspektive wechseln. Dort gemeinsam mit dem geliebten Menschen einen Beziehungsentwurf zu entwickeln, erweist sich häufig als schwieriger als wir vorher erwartet haben. Deswegen passiert es nicht selten, dass wir uns zwar in einer Beziehung sehen, aber dennoch nur den eigenen Lebensentwurf verfolgen – häufig in Konkurrenz mit unserem Partner und folglich neidisch, wenn der Partner seinen Lebensentwurf scheinbar besser verwirklicht als wir den unsrigen.
Vor allem in den letzten vier Jahrzehnten haben sich die Paarbeziehungen mit großer Dynamik verändert. Neue Lebens- und Liebesformen setzten sich seitdem durch. Im Zuge des geschlechterpolitischen Umbruchs verwischten viele der so genannten „natürlichen“ Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Althergebrachte Rollenvorstellungen wurden hinterfragt. Bis dahin wohl erprobte Beziehungsgleichgewichte gerieten durcheinander.
Plötzlich ergänzen Männer und Frauen sich nicht mehr nur, sondern wetteifern um dieselben (knappen) Ressourcen: den beruflichen Erfolg, das Einkommen, die Freizeit, die Aufmerksamkeit im sozialen Umfeld, das Vertrauen der Kinder. Die Konkurrenzsituation sorgt zunächst auch für Unsicherheit. Gerade Männern scheint häufig noch unklar, wie sie mit den neuen Ansprüchen der Frauen umgehen sollen. In dem Maße wie sich das weibliche Selbstverständnis veränderte, entstand eine neue Geschlechterrivalität.
Doch nicht nur die Geschlechterverhältnisse haben sich weiter entwickelt. Auch die Erwartungen an das Leben, die Bedürfnisse und Sehnsüchte haben sich ausdifferenziert: Als selbstverantwortliche Individuen entwerfen Männer und Frauen heute zunächst Lebens- und Zukunftspläne für das eigene Fortkommen. In diese Entwürfe gehen bevorzugt die Optionen ein, die unseren Sehnsüchten und unseren Möglichkeiten nahe kommen: Schulbildung, berufliche Ausbildung oder Studium, Sammeln von Welterfahrung, Reisen, Kinder nicht vor 30, erst einmal das Leben genießen...
Lassen wir uns dann bei passender Gelegenheit auf eine Liebesbeziehung ein, müssen wir aus dieser gut eingerichteten Selbstsicht in die Beziehungsperspektive wechseln. Dort gemeinsam mit dem geliebten Menschen einen Beziehungsentwurf zu entwickeln, erweist sich häufig als schwieriger als wir vorher erwartet haben. Deswegen passiert es nicht selten, dass wir uns zwar in einer Beziehung sehen, aber dennoch nur den eigenen Lebensentwurf verfolgen – häufig in Konkurrenz mit unserem Partner und folglich neidisch, wenn der Partner seinen Lebensentwurf scheinbar besser verwirklicht als wir den unsrigen.
Thomas Zimmermann - am Samstag, 5. März 2005, 15:02 - Rubrik: Neid und Liebe - wie geht das zusammen?